[…] Je dunkler der Abend wurde, desto mehr verwandelte sich die Ruine dank des geschickten Einsatzes der beweglichen Kulissen in einen mysteriösen Schauplatz von Pariser Gassen und Plätzen und nach der Pause zu einer vom Heer der Gauner und Bettler belagerten mächtigen Kirchenfestung. Darin hat sich Quasimodo mit Esmeralda verschanzt, der Glöckner gießt kochendes Blei auf die Angreifer, wodurch die Kathedrale in Brand gerät. Hier bewirkte die erstmals in Hersfeld eingesetzte Mapping-Technik, eine Art Laterna magica mit modernsten Projektionstechniken, verblüffende Effekte. Von den Säulen schauten plötzlich steinerne Fratzen herunter, das Gebäude erzitterte unter den Rammstößen der Belagerer, die Mauern und das Dach röteten sich wie in einem Flammenmeer. Es ist dem Regisseur Hinkel hoch anzurechnen, dass er mit diesen Lichteffekten sparsam umging und seinen Schwerpunkt auf die schauspielerische Darstellung legte. […]

Frankfurter Allgemeine Zeitung online vom  04.07.2022

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